mémoires volontaires II
Erinnerung ist Interpretationsarbeit. Dies muß den Zweifel zur Folge haben: den Zweifel an der „Richtigkeit” des Erinnerten, den Zweifel am richtigen Bild und somit auch an einer definitiven Form.
Es könnte so, aber auch anders gewesen sein - es könnte so oder auch anders sein. Die gespeicherten Bilder in meinem Kopf, diese unsichtbaren Manifestationen von flüchtigen Emotionen und Eindrücken, könnten also ein reines Konstrukt sein: (vermeintlich) faktische Elemente inszeniert auf der Bühne des imaginert chronologischen Ichs.
Doch diese Bühne lädt zur Manipulation ein: auf ihr werden die Zeichen und Attribute als Werkzeug zur zeitlichen Verortung als auch als Bedeutungsträger permanent konstruiert und dekonstruiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Attribute hinzugefügt oder weggenommen werden ader welche zuerst da waren - das Verdecken entspricht der gleichen Manipulation wie das Hinzufügen.
digital c-prints 30 x 24 cm // 100 x 80 cm 2007